Der älteren Generation dürfte Mentrida eher als unterentwickelte Weinbauregion bekannt sein, die für rustikale und alkoholstarke Rotweine der Sorte Grenache steht. 18 Vol. % sind in dieser wahrlich sonnigen Ecke Spaniens (Temperaturen über 42 °C sind im Sommer die Regel) und mit Hilfe lokaler gärungstüchtiger Hefen keine Ausnahme gewesen. Gerne wurden die Weine in kühlere Weinregionen exportiert, um dortige etwas grüne oder vegetabile Tropfen aufzupeppen.
In der Zwischenzeit versucht die Region an das Erfolgsmodel namenhafter Weibaugebiete anzuschließen. Von den neuen qualitätsorientierten Bodegas zählt Martúe gewiss mit zu den interessantesten Weinbauprojekten der Region.
1990 wurden die ersten Reben für Martúe auf dem zentralspanischen Hochplateau zwischen Madrid und Toledo gesetzt – eine Bodega gab es damals noch nicht, diese wurde erst zehn Jahre später gebaut – ein sinnvoller Schritt, da die Reben erst zu dem Zeitpunkt über das entsprechende Alter verfügten. Der Keller entspricht natürlich dem neuesten Stand des Wissens und der Technik, das Resultat sind Weine, die blitzsauber, kräftig und ausdrucksstark sind und nach mehr schmecken als sie kosten.