Das Weingut Kirsten bekommt eine neue Heimat.
Bernhard Kirsten und Inge von Geldern üben ihren Winzerberuf mit großer Leidenschaft aus und stehen für facettenreiche, hochkonzentrierte Rieslinge aus Schiefersteillagen, die mit ihrer erfrischenden Säure und exotischen Frucht viel Trinkspaß und Spiel am Gaumen bieten.
Das nachfolgelose Paar denkt in der Mitte des Lebens zwar noch nicht an die Rente, doch wirtschaftet man auch nicht nur aus purem Idealismus.
Die Weinbergs-Arbeit ist ein realer Knochenjob bei jedem Wetter. Das gilt umso mehr für die schiefrigen Steillagen an der Mosel, die mit jährlich rund 1800 Arbeitsstunden pro Hektar zu buche schlagen. Wer nicht Acht gibt, landet auf den rutschigen Devonschieferplatten schnell zwei bis drei Meter tiefer. Falls der Betrieb im beschaulichen aber auch engen Klüsserath also irgendwann verkauft werden sollte, würde sich wohl keine Schlange von Interessenten bilden.
Unschlüssigkeit ist Bernhard und Inge nicht zu eigen, und so fanden sie in dem Jungunternehmer, Andreas Kreuter einen überaus engagierten Investor. Der begab sich sogleich auf die Suche nach einer neuen Bühne für das Weingut und wurde zufällig an der Terassenmosel in Kobern-Gondorf fündig. Die neue Immobilie wurde denn auch gleich ein Märchenschloss mit direktem Blick auf die Mosel. Das mittelalterliche Gebäude erfuhr über die Jahre einige stilistische Veränderungen und wird jetzt aufwendig und denkmalgerecht saniert. Entstehen wird an diesem Ort ein Boutique-Hotel, ein Restaurant und eine Vinothek. Daneben entsteht ein neuer großer Weinkeller, der dem bereits Fair & Green zertifizierten Weingut Kirsten noch mehr Spielraum für das achtsame Weinentstehen bietet.
Bis das neue mehrgeschossige Kellergebäude eingeweiht wird erfordert es aber noch ein wenig Geduld von Bernhard und Inge. Gegenwärtig ist das Areal Spielwiese der Landesarchäologen. Nach ersten Grabungen stieß man dort jüngst auf ein Dutzend römischer Gräber nebst einer darunter verborgenen Villa, die jetzt ausführlich dokumentiert wird.
Gas geben kann das Weinguts-Team aber bereits in den drei neu hinzuerworbenen, erstklassigen Steil- und Steilstlagen im Winninger Hamm, Winninger Brückstück und im Piesporter Goldtröpfchen. 2018 ist der erste abgefüllte Jahrgang aus den wertvollen Riesling-Lagen, der trotz schwieriger Wetterlage bereits Großes erahnen lässt – Weine für den puren Genuss.
Vernünftigerweise wurde im gleichen Jahr umfirmiert und aus Kirsten wurde Schlossgut Liebig.
Winninger Riesling trocken: Der neue Ortswein von den Winninger Terrassen. Die Lage Winninger Domgarten liegt um den Ort herum und war ursprünglich in kirchlichem Besitz woher auch der Name rührt. Neben verwittertem Schiefer findet man auch Löss und Bims der durch einen Vulkanausbruch des Laacher Sees an die Mosel geschleudert wurde.
Einmal mehr ein Riesling mit der typischen Handschrift Bernhard Kirstens. Goldgelbes Aussehen, intensive, kräftige und einladende fruchtbetonte Nase mit üppigen Aromen von Aprikose, rotem Weinbergpfirsich, gelbem Apfel, getrockneten Sommerkräutern, Kamille, Mirabelle und würziger Schiefernote. Am Gaumen sehr saftig, hat Stoff und viel gelbfleischige Konzentration, eine charmante milde Säure und tolle Schieferwürze. Fantastisch exotische Rieslinge mit duftigem Aroma und griffigem Mundgefühl. Das mögen wir an Inge und Bernhards Weinen. Rieslinge, die lebhaft, einnehmend köstlich und spannend im Glas stehen.
- Zusatzstoffe
- enthält Sulfite
- Trinkreife
- jetzt bis 2028
- Bodenart
- Schiefer und Quarzite mit teilw. Löss- und Bimseinflüssen
- Qualität & Lage
- Winninger Domgarten
- Verschlußart
- Schraubverschluss
- Inverkehrbringer
- Schlossgut Liebieg, An der alten Salmbrücke, Klüssertath
- Alkoholgehalt
- 12,5 % Vol.
- Rebsorte
- Riesling
- Trinktemperatur
- 8 - 10 °C