Alejandro Narváez und Rocio Áspera sind zu 100 % Jerezanos, die auf ihrem Weingut den Fokus auf autochthone Rebsorten legen. Die ersten Flaschen wurden 2012 abgefüllt. Die kleine Bodega zwischen Puerto de Santa Maria und Rota wurde nach dem früheren Besitzer und Reichskaufmann „Forlong“ benannt, geht bei Arbeit in Weinberg und Keller streng selektiv und nachhaltig vor. Auf den weißen Albariza-Böden (stark kalksteinhaltige Böden) werden Tintilla de Rota, Palomino, Pedro Ximenez, Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon angebaut. Die Trauben werden in der Nacht gelesen um die ungünstige Tageshitze zu umgehen, mit natürlichen Hefen vergoren und nur bedingt bis gar nicht geschwefelt.
Der Forlong Tintilla mit dem smarten, in einem Teppich gewickelten Chamäleon auf dem Flaschenetikett, wird aus der autochthonen roten Rebsorte „Tintilla de Rota“ gewonnen.
Die Traube ist in anderen Regionen, wie der Rioja, in Frankreich und in Übersee auch als Craciano bekannt. Die Varietät besitzt kleine, sehr dunkle Beeren mit guter Säure und ist bereits seit über 500 Jahren tief in der Region um Cadiz verwurzelt, insbesondere in der kleinen, namensgebenden Küstenstadt Rota, die auch Sitz für die Marinestation der U.S. Navy ist. Letztere ist auch für das Verschwinden vieler alter Weinberge verantwortlich, so dass die Tintilla inzwischen zur Rarität geworden ist. Die Weinberge um Rota herum bestehen aus dem gelblich-rötlichen „Arenas-Terroir“ – mit ca. 10 % Kalkanteil, überwiegend kargen Sandböden und, im Untergrund, ein wenig Kalksandstein. Wegen dem hohen Sandanteil wurden die Reben hier übrigens auch nie angreifbar für die Reblaus, die um 1900 herum in ganz Europa wütete.
Im ersten Betriebsjahr von Bodegas Forlong gaben Alejandro und Rocio die Trauben, die zum Weingut gehörten noch an eine andere Bodega ab. Heute können Sie darüber nur den Kopf schütteln, welchen Reb-Schatz sie damals zum Kauf feilboten, da sie den Wert der Trauben nicht gleich erkannten.
Für den Forlong Tintilla werden die Trauben mit der Hand geerntet, entrappt und 6 Monate in Terracotta-Behältern mazeriert und ausgebaut. Im Anschluss folgt eine 12monatige Lagerung in französischen Barriquefässern. Der Wein wird unfiltriert und ungeschönt auf die Flasche gefüllt.
Tintilla ist in der Tat ein sehr eigenwilliger Rotwein. Anfänglich zeigt er sich frisch mit fordernder Säure, punktet dann mit einem opulenten, kräftigen Körper, sowie süßlichen Tanninen und verbleibt lange im Mundgefühl. Die Nase wirkt überraschend elegant für einen Wein aus dieser südlichen Herkunft. Neben viel schwarzer Johannisbeere, Blaubeere und floralen Aromen runden noch schwarzer Pfeffer, Lorbeer und Süßholz das komplexe Bukett ab. Auch wirkt auf der Zunge eine für diese Gegend so typische salzige Mineralität nach.
- Ausbauart
- 6 Monate in Terracotta-Behältern; 12 Monate im franz. Barrique
- Gärung
- Spontangärung
- Verschlußart
- Naturkork
- Inverkehrbringer
- Esquivel y Torviscal S.L. 11500 Spanien
- Trinktemperatur
- 15 - 18 °C
- Alkoholgehalt
- 14,5 % Vol.
- Rebsorte
- 100 % Tintilla de Rota
- Zusatzstoffe
- enthält Sulfite
- Bewirtschaftung
- Biologisch und Biodynamisch
- Bodenart
- Albariza (Kalkstein)