2022er Monte Gatún Rosado

Obwohl Javier Arizcuren einer Winzerfamilie in der Rioja Baja entstammt und sich schon immer leidenschaftlich mit dem Wein auseinandergesetzt hat, schlug er zuerst eine Karriere als Architekt ein und war im Zuge dessen auch für die Planung und Restaurierung mehrerer Weingüter zuständig.

Seine Begeisterung für die mit alten Rebstöcken ( 40 - 130 Jahre) bepflanzten Weinberge seiner Eltern an den Hängen der Yerga-Berge mit ihrem unvergleichlichen abgeschiedenen Terroir haben ihn schließlich zu einem weiteren Studium in Önologie und Weinbau ermuntert. Es war ihm wichtig, dieses kulturelle Erbe zu bewahren. Früher war die Gegend um Quel, der kleinen Ortschaft in der südlichen Rioja bekannt für seinen Weinbau. Hier wurde beispielsweise die erste Genossenschaft Spaniens gegründet. Doch die Anbaufläche für Weinreben ist mittlerweile drastisch zurückgegangen. Zu schwierig ist die Bearbeitung der Reben an den Berghängen, was viele Winzerfamilien bewogen hat, in flacheren Gebieten mit Ihrer Weinarbeit fortzufahren. Javier Arizcuren besitzt das Talent, die Landschaft, in der die Weinreben wachsen auf die Flasche zu transportieren. Das pure Terroir der Yerga-Berge kommt in seinen Weinen zum Ausdruck. Um diese Stilistik zu prägen wird im Weinberg und im Keller mit viel Handarbeit gearbeitet. Seinen Keller hat er selbstverständlich selbst entworfen und dabei neben einer geschmackvollen Atmosphäre auch einen praktikablen und funktionalen Arbeitsbereich geschaffen. In den Rebbergen wird auf Herbizide, Pestizide und künstliche Düngemittel verzichtet. Die Erntemengen sind gering und dennoch ist Javier bestrebt die Trauben singulär nach ihren Lagen auszubauen, damit die Weine ihre Eigenständigkeit noch mehr hervorheben können. Je nach Potenzial reifen die Weine in Eichen-Barrique, Amphoren oder Steintanks. 

Der Monte Gatún Rosado besteht zu 100 % aus der Rebsorte Garnacha (Grenache) und wurde in Direktpressung und Spontangärung gewonnen. Eine tolle Kombination aus Frucht und Würze. In der Nase zeigt sich ein finessenreicher Duft von Kumquat, Grapefruit, Cranberry und frischen roten Beeren unterlegt mit feiner Salznote. Eine angenehm feinduftige Aromatik, die nicht aufdringlich laut auftritt. Am Gaumen wirkt er ungemein belebend mit leichtem Gripp vom Tannin. Anfangs zeigt sich auf der Zunge eine noble kühle Saftigkeit, worauf sich ein intensiver Druck im Mundraum aufbaut, der lange haften bleibt. Insgesamt ist alles sehr präzise ausbalanciert. Ein Rosé für Fortgeschrittene.