2021er Aventura

Campo de Borja ist im geographischen Sinne eine Verlängerung der südlichen Navarra und liegt südlich des Ebros. Das heutige Anbaugebiet umfasst nicht viel mehr als 690 Quadratkilometer, was nicht einmal an die Gesamtfläche von Hamburg heranreicht.

Die Weinberge klettern vom Ebro-Tal hinauf bis an den Gebirgszug des Moncayo und bewegen sich zwischen 350 – 700 Metern über dem Meeresspiegel. 

Den Weinbau maßgeblich gefördert hat die aus Aragon stammende Adelsfamilie Borjas, aus der im 15. Jahrhundert zwei Päpste hervorgingen. Bedeutendste Rebsorte, die zu etwa 75 % der Rebfläche ausmacht ist Garnacha/Grenache Noir. Hervorgehoben und rührend umsorgt werden die sehr alten Garnacha-Reben, die hier einen beachtlichen Stockumfang aufweisen. 

Davon ließ sich 2002 auch Michel Cooper, gebürtiger Kalifornier und hervorragender Weinhandwerker, anlocken. Mit dem Erwerb einiger erstklassiger Weinberge in höheren Lagen und ohne Bewässerung, überwiegend mit alten Garnacha und Cariñena bestockt, begann er 2009 erste Weine zu vermarkten. Darauf hat sich Cooper aber nicht ausgeruht. Zwischenzeitlich konnte er gute Lagen in Cariñena, Somontano und der Manchuela zukaufen und seit dem Jahr 2012 vertreibt er zudem Weine und Spirituosen anderer Erzeuger.

Der Aventura ist ein Mix aus Garnacha Tinta, Garnacha Tinrorera (Alicante), Syrah und Graciano. Die Trauben wachsen in Weinbergen zwischen 600 – 700 Metern auf roten lehmhaltigen Böden und werden mit der Hand geerntet. Die spontane Vergärung und anschließende Lagerung auf der Hefe geschieht im Betontank. 

Der Aventura ist ein Allrounder für jeden Tag. Eine schwarzbeerige Nase mit viel Kirsch- und Veilchennoten, sowie feinen Kräuterdüften, wirkt einladend und überraschend elegant. Die pfeffrige Würze und hocharomatische Struktur erinnert ein wenig an Rotweine von der südlichen Rhône. Phänomenal ist die seidige Textur, Saftigkeit und Lebendigkeit im Mund. Hier trifft üppige kalifornische dunkelrote Frucht auf würzig-erdigen Spanier.